
Mein Name ist Andre und ich bin seit nun fast 30 Jahren bei der Polizei Berlin als Polizeiangestellter tätig. Angefangen habe ich im Bereich Objektschutz u.a. Alliierte Objekte, Kasernen, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, Gefährdete Objekte, Munitionsbunker usw. Zur Zeit der Golfkriese war ein beim Passkontrolle und Sicherungsbereich am Flughafen Tegel eingesetzt. Hier beschützte ich u.a. die Fluggäste, Maschinen und Gebäude. Dann bewarb ich mich im Bereich Gefangenenwesen. Nach erfolgter Weiterbildung verbrachte ich die ersten Jahre im Bereich Abschiebehaft. 3 weitere Jahre später und diverser weiterer Fortbildungen hatte ich meine jetzige erreicht. Mein jetziger Einsatzbereich umfasst den Bereich Gefangenenbewachung, Durchsuchung, Erkennungsdienst, AAK Messungen, Objektschutzrouten Unterstützung, Gefangentransport u.v.m. Auch bei der Erst - Registrierung von Flüchtlingen war ich eingesetzt. Hierzu möchte ich für unwissende und nicht Berliner etwas erklären. Den Berufszweig wie hier Aufgeführt gab es anfangs nur in Berlin. Auf Grund der Geschichte Berlins und der Alliierten Bestimmungen, entstand nach dem Krieg der damalige Berufszweig neben der Schutzpolizei die Wachpolizei ( Wapo ). Im Laufe der geschichtlichen Veränderungen wurde die damalige Wachpolizei fester Bestandteil der Berliner Schutzpolizei. Eingriffsrechte, Ausbildungsdauer und einige andere Merkmale unterscheiden uns die Polizeiangestellten von den Polizeibeamten. (Beamte haben Sterne und Angestellte Zugehörigkeitsbalken auf den Schulterklappen.) Arbeits.- und Einsatzbereiche üben wir aber gemeinsam aus und unterstützen uns gegenseitig wie gleichwertige Kolleginnen und Kollegen. Wie alle Einsatzkräfte habe auch ich in all den Jahren leider auch mit dem Tod schon direkten Kontakt haben müssen. Wie man sich vorstellen kann wird man vieles erlebte niemals vergessen. Ob im Dienst verstorbene Kollegen oder verstorbene Festgenommene bzw. Verwahrte Personen, es bleibt wie eine Narbe auf der Haut einem im Gedächtnis. Dieses zu verarbeiten ist leider allzu oft eine sehr lange Prozedur. Hier ist man dankbar wenn man in der Familie und Freunden aber auch Kollegen Hilfe rat oder Unterstützung erfährt. Verletzungen körperlicher Art und Weise hat fast jeder von uns schon erleben müssen. Ich selber habe auch schon eine OP über mich ergehen lassen müssen um wieder einigermaßen einsetzbar zu sein. Der Beruf des Polizisten hat sich in den Jahren stark gewandelt und das leider nicht zum Positiven. Starke Arbeitszunahme durch vielerlei Aufgabenerweiterungen, Einsätzen aber auch fehlender Respekt und Anerkennung in der Gesellschaft strapazieren oft an den Nerven und Gesundheit. Leider trägt aber auch oft die Politik und überlastete Gerichte die Schuld an dieser Situation. Aus heutiger Sicht würde ich diesem Beruf nicht wieder wählen. Fehlende Wertschätzung und wie schon zuvor beschrieben Aspekte lassen diesen Beruf immer mehr als Belastung für sich und die Familie werden. Würde sich dahingehend etwas gravierend ändern, sähe es anders aus. Ich mache diesen Beruf mit Leib und Seele und möchte anderen Helfen damit jeder in Ruhe hier leben kann. Mit Grüßen an alle Euer Andre´K.